Radfahren mit Unterstützung

Längst haben die Elektroräder das Image des Omafahrrads hinter sich gelassen und erstrahlen in modernem Design. Denn je nach Leistung des Motors erreichen sie inzwischen auch Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h. Die Fahrräder unterstützen mit Hilfe eines Elektromotors den Radfahrer beim Tritt in die Pedale. Da sie vor allem Touren, die lange Wegstrecken überwinden, enorm erleichtern, erfreuen sie sich nicht nur bei Dienstleistern und in der Touristikbranche großer Beliebtheit. Auch im privaten Bereich werden sie mehr und mehr genutzt. Wer jedoch auf Haftpflichtversicherungs-, Kennzeichnungs- und Führerscheinpflicht verzichten möchte, sollte sich auf ein Rad mit einer Motorunterstützung von maximal 250 Watt beschränken. Übersteigt die Leistungsfähigkeit des Elektromotors nämlich die 25-km/h-Grenze, wird das Rad in Deutschland einem Kleinkraftrad gleichgestellt. Für ein solches S-Pedelec sind neben Führerschein und Helm auch eine Haftpflichtversicherung und entsprechende Kennzeichen erforderlich.

Zur Geschichte der Elektroräder


Motorfahrräder, die auch unter dem Kurznamen Mofa bekannt sind, waren bereits 1923 mit einem Zweitaktmotor versehen. Sie waren leichter als Motorräder und dank Antrieb von 1 PS effektiver als einfache Fahrräder. Bis 1938 durften diese Mofas auch ohne Führerschein genutzt werden. Ab 1953 gab es neben Fahrrädern mit Hilfsmotor auch Kleinkrafträder wie Mopeds oder Mokicks. Den Grundstein für die modernen Formen der Elektroräder, die heute auf dem Markt sind, wurde jedoch erst im Jahre 1982 gelegt. Egon Gelhard aus Nordrhein-Westfalen entwickelte ein Konzept, bei dem die Tretleistung mittels eines Motors unterstützt wurde. 1990 wurde diese Idee zum ersten Mal in einem Rad Marke Eigenbau umgesetzt. Ein Schweizer Unternehmen, das heute den Namen Dolphin E-Bikes trägt, brachte 1992 einen Prototyp auf den Markt. Ab 1995 ging das Rad schließlich in Serie. Diese Räder sind heute unter dem Namen Pedelec erhältlich.

Der Nutzen eines Pedelecs


Wer ein Elektrorad benutzt, kommt in den Genuss verschiedener Vorteile. So lassen die erreichbaren Geschwindigkeiten von 25 bis 45 km/h vor allem ein rascheres Fortkommen zu als herkömmliche Fahrräder. Innerhalb von Ortschaften ist der Nutzer somit fast ebenso schnell unterwegs wie ein Autofahrer. Aber auch der Aktionsradius des Radfahrers kann sich durch die Benutzung eines Elektrorades erweitern, weil ihm beispielsweise mühevolle Wege erleichtert werden. Ferner sind mit einem E-Bike sowohl in Bezug auf Lautstärke als auch im Hinblick auf den Schadstoffausstoß weitaus geringere Emissionen zu verzeichnen als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Wer also auf dem Weg zur Arbeit statt des Autos ein Elektrorad benutzt, schont die Umwelt. Zwar sind Elektroräder in der Anschaffung häufig preisintensiver als herkömmliche Räder. Allerdings ist der Stromverbrauch vergleichsweise gering.